Im Rahmen der Vorbereitung auf den anstehenden Thesenworkshop für den bonn-o-mat bitten wir Sie, als Redaktion Ihre Expertise in die Thesenentwicklung einzubringen. Auf dieser Seite finden Sie unterstützende Materialien zur inhaltlichen Vorbereitung.
Datum: 20. Mai 2025
Uhrzeit: 18.30 Uhr bis ca. 21.30
Ort: Pavillon, Budapester Str. 7, 53111 Bonn
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Aufgaben der Redaktion
Auf dem Thesenworkshop formuliert die Redaktion gemeinsam mögliche Thesen zu Themen der Bonner Kommunalpolitik, die im Bonn-O-Mat verwendet werden könnten. Diese Thesen sollten relevante politische Positionen abdecken, zu denen die Parteien eindeutig Stellung beziehen können. Hier bieten wir die Möglichkeit, sich vorab damit zu befassen.
Thesenformulierung
Die Qualität der Thesen ist entscheidend für die Aussagekraft und den Nutzen des bonn-o-mat.
Gute Thesen sind…
- Kommunalpolitisch relevant und betreffen Themen, die auch tatsächlich auf kommunaler Ebene entschieden werden können
- Kontrovers diskutierbar, um Unterschiede zwischen den Parteien sichtbar zu machen
- Klar und verständlich formuliert, ohne Fachbegriffe oder komplexe Satzstrukturen
- Berücksichtigen verschiedene gesellschaftliche Perspektiven und nicht nur die Interessen einzelner Gruppen
- Aktuell und zukunftsrelevant, um die wichtigsten Herausforderungen der Stadt aufzugreifen
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7 Tipps für gute Thesen
1. Eindeutige Positionierung
Eine gute These enthält eine klare, eindeutige Aussage, zu der man Position beziehen kann. Sie kann eine Forderung enthalten („soll“) oder einen Zustand beschreiben („ist“).
Positives Beispiel:
„In Bonn sollen Busse und Bahnen kostenlos genutzt werden können.“
Diese These ist eindeutig und ermöglicht eine klare Positionierung.
Negatives Beispiel:
„Der ÖPNV in Bonn sollte verbessert werden.“
Diese Formulierung ist zu unspezifisch – fast jeder würde zustimmen.
Tipp: Stellen Sie sich vor, ob sowohl eine deutliche Zustimmung als auch eine deutliche Ablehnung der These plausibel wäre. Wenn kaum jemand widersprechen würde, ist die These wahrscheinlich zu unspezifisch.
2. Ein Hauptsatz je These
Eine These sollte aus genau einem Hauptsatz bestehen und keine erläuternden Nebensätze enthalten. Nebensätze können unbeabsichtigt Wertungen transportieren oder die These verkomplizieren. Wenn eine These nicht ohne Nebensatz auskommt, ist sie vielleicht auch zu groß oder zu komplex. Reduzieren Sie die These auf die Kernaussage oder bilden Sie zwei Thesen, wenn Themen miteinander verwoben werden.
Positives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll mehr öffentliche Grünflächen schaffen.“
Negatives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll mehr öffentliche Grünflächen schaffen, damit die Lebensqualität steigt und das Stadtklima verbessert wird.“
Der Nebensatz enthält bereits eine Begründung, die nicht Teil der eigentlichen Position ist.
Tipp: Wenn Sie merken, dass Sie einen Nebensatz hinzufügen möchten, prüfen Sie, ob dieser vielleicht eine Begründung oder Wertung enthält, die nicht Teil der These sein sollte.
3. Umkehrbarkeit der These
Eine gute These funktioniert auch in ihrer umgekehrten Form – beide Varianten müssen als politische Position vorstellbar sein.
Positives Beispiel:
„In der Bonner Innenstadt soll eine autofreie Zone eingerichtet werden.“
Umkehrung: „In der Bonner Innenstadt soll keine autofreie Zone eingerichtet werden.“
Beide Positionen sind plausibel und werden politisch vertreten.
Negatives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll die Gesundheit ihrer Bürgerinnen fördern.“
Umkehrung: „Die Stadt Bonn soll die Gesundheit ihrer Bürgerinnen nicht fördern.“
Diese Gegenposition würde kaum jemand vertreten.
Tipp: Formulieren Sie die These probeweise in ihr Gegenteil um. Wenn die Gegenposition absurd oder unethisch erscheint, sollten Sie die These präziser fassen.
4. Zeitlicher und geographischer Rahmen
Eine gute These ist möglichst präzise formuliert und enthält bei Bedarf konkrete Zeit- und Ortsangaben.
Positives Beispiel:
„Bis 2030 soll die Stadt Bonn auf allen öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen installieren.“
Negatives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll irgendwann Solaranlagen bauen.“
Tipp: Fragen Sie sich: Wo genau soll etwas geschehen? In welchem Zeitrahmen? Je konkreter, desto besser können sich die Parteien positionieren.
5. Kommunalpolitische Relevanz
Eine These sollte ausschließlich Themen behandeln, die auf kommunaler Ebene entschieden werden können und in den Kompetenzbereich der Stadt Bonn fallen.
Positives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll mehr städtische Kitas errichten.“
Der Bau städtischer Kitas liegt in der Kompetenz der Kommune.
Negatives Beispiel:
„In Bonner Schulen sollen mehr Lehrer*innen eingestellt werden.“
Die Einstellung von Lehrkräften liegt in der Zuständigkeit des Landes NRW, nicht der Stadt Bonn.
Tipp: Recherchieren Sie im Zweifelsfall, ob die Stadt Bonn tatsächlich die Entscheidungshoheit über das Thema hat. Alternativ können Sie die These so umformulieren, dass sie den kommunalen Handlungsspielraum adressiert (z.B. „Die Stadt Bonn soll sich beim Land für mehr Lehrkräfte einsetzen“). Weitere Hinweise finden Sie weiter unten auf der Seite unter „Was sind kommunale Aufgaben?“
6. Verzicht auf wertende Adjektive
Eine gute These verzichtet auf subjektive, wertende oder vergleichende Adjektive, die bereits eine Wertung implizieren.
Positives Beispiel:
„Die Bürgerschaft soll bei Bauvorhaben der Stadt eingebunden werden.“
Negatives Beispiel:
„Die Bürgerschaft soll stärker in Bauvorhaben der Stadt eingebunden werden.“
Das Wort „stärker“ impliziert bereits eine Wertung der aktuellen Situation.
Tipp: Streichen Sie Adjektive wie „besser“, „stärker“, „mehr“, „weniger“, „schöner“ etc. und prüfen Sie, ob die These auch ohne diese Vergleiche funktioniert. Falls nötig, können Sie konkrete Zahlen oder Fakten einfügen.
7. Vielfältige Perspektiven berücksichtigen
Eine gute These sollte über den persönlichen Erfahrungshorizont hinausgehen und auch die Interessen und Bedürfnisse anderer Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
Positives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll fünf barrierefreie Spielplätze einrichten.“
Diese These berücksichtigt die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen und deren Familien und adressiert eine konkretes Ziel.
Negatives Beispiel:
„Die Stadt Bonn soll das Angebot an Parkplätzen in der Innenstadt ausbauen.“
Diese These fokussiert sich nur auf Autofahrerinnen, ohne andere Verkehrsteilnehmerinnen zu berücksichtigen.
Tipp: Fragen Sie sich: Wer ist von diesem Thema betroffen? Habe ich auch an Kinder, Senior*innen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit geringem Einkommen, etc. gedacht?
Praktische Checkliste für Ihre Thesen
Nutzen Sie die folgende Checkliste, um Ihre Thesen zu überprüfen:
[ ] Enthält die These eine eindeutige Positionierung?
[ ] Besteht die These aus einem einzigen Hauptsatz ohne erklärende Nebensätze?
[ ] Ist auch die gegenteilige Position plausibel?
[ ] Enthält die These bei Bedarf konkrete Zeit- und Ortsangaben?
[ ] Liegt das Thema im Zuständigkeitsbereich der Kommune?
[ ] Habe ich auf wertende Adjektive verzichtet?
[ ] Berücksichtigt die These unterschiedliche gesellschaftliche Perspektiven?
Beispiele
Um Ihnen die Arbeit zu erleichtern, haben wir einige Beispiele für mögliche Thesen zusammengestellt:
- „Die Stadt Bonn soll den Radverkehr durch separate Fahrradspuren auf allen Hauptverkehrsstraßen fördern.“
- „In Bonn sollen drei öffentliche Trinkwasserbrunnen installiert werden.“
- „Die Stadt Bonn soll ein Nachtbürgermeister-Amt einrichten, das bei Konflikten im Nachtleben vermittelt.“
- „Die Stadt Bonn soll die Mietpreisbremse einführen.“
- „Auf städtischen Grünflächen sollen grundsätzlich Wildblumenwiesen statt kurz gemähter Rasenflächen angelegt werden.“
Hinweis
Wenn Sie möchten, können Sie die folgenden Informationen und Tools nutzen, um sich vorab mit den Inhalten zu beschäftigen.
Wichtig: Dies ist eine rein freiwillige Möglichkeit. Sie können auch ohne diese Einarbeitung am Thesenworkshop teilnehmen.
Welche Thesen könnten sinnvoll sein?
Bei den Thesen geht es inhaltlich im Wesentlichen um freiwillige Aufgaben der Stadt und um die Pflichtaufgaben, deren Gestaltung die Stadt beeinflussen kann. Jedoch könnten z.B. auch bei weisungsgebundenen Aufgaben Art und Weise der Umsetzung gestaltet werden. Räume können ansprechend sein oder nicht, es kann Sitzgelegenheiten geben oder nicht, es kann Spielmöglichkeiten für Kinder geben oder nicht, Mitarbeitende können freundlich sein oder nicht.
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Was sind die kommunalen Aufgaben?
- Freiwillige (Selbstverwaltungs-)Aufgaben, bei denen die Kommune über das Ob und das Wie der Aufgabenerfüllung frei entscheiden kann. Beispiele hierfür sind: Kultur, Sport, Wirtschaftsförderung. Die Kommunalaufsicht beschränkt sich hier auf die Rechtsaufsicht.
- Pflichtige Selbstverwaltungsaufgaben: Das Ob der Aufgabenerfüllung ist vorgegeben, über das Wie können die Kommunen jedoch selbst entscheiden. Häufig gibt es jedoch vorgegebene Qualitätsstandards, die mindestens erreicht werden müssen. Beispiele sind: Abwasserbeseitigung, Schülerbeförderung, Feuerschutz, Schulhausbau, Gemeindestraßen. Auch hier gibt es nur die Rechtsaufsicht.
- Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung. Hier ist das Ob und das Wie der Aufgabenerfüllung vorgegeben. Beispiele: Sicherheits- und Ordnungsverwaltung, Kosten der Unterkunft nach SGB II. Hier unterliegt die Kommune neben der Rechts- auch der Fachaufsicht.
- Auftragsangelegenheiten, Aufgaben der untersten Verwaltungsbehörde: Hier agiert die Kommune als unterste Ebene der (Landes-)Verwaltung. Beispiele: Pass- und Meldewesen, Standesamt, Gesundheitsamt, Veterinäramt, Wahlen, Volkszählung. Dennoch bleiben ihr auch hier Gestaltungsspielräume z. B. im Rahmen ihrer Organisations- und Personalhoheit.
-> aus KommunalWiki: Aufgaben der Kommunen
Inspiration
Wir haben für Sie relevante Themen- und Konfliktfelder der Bonner Kommunalpolitik zusammengestellt sowie Beispielthesen formuliert, die den Qualitätskriterien entsprechen.
Diese Materialien dienen als Inspiration und Orientierungshilfe für die Entwicklung eigener Thesen.
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Tipps zur Arbeit mit den Explorern
Im oberen Teil befinden sich Filter, mit denen Sie bestimmte Kategorien ein- und ausblenden können.
Sie können Kommentare verfassen.
Sie können Bewertungen abgeben, um Ihre bevorzugten Themenbereiche einfacher zu filtern und eine bessere Übersicht zu schaffen.
WICHTIG: Speichern Sie die Ergebnisse! Dies können Sie, nach Belieben, als Tabellen-Format oder als PDF-Dokument tun.
1. Themen- und Konfliktfelder
Die aus der Webseite der Stadt Bonn ermittelten Themenbereiche, potenzielle Konfliktfelder, mögliche Ursachen und betroffene Gruppen wurden hier zusammengestellt:
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Themenfelder
1. Mobilität & Verkehr
Die Gestaltung der städtischen Mobilität betrifft alle Bonner*innen in ihrem Alltag und ist ein Schlüsselthema für die Lebensqualität in unserer Stadt.
Relevante Aspekte:
- Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs
- Fahrradinfrastruktur und Radverkehrsförderung
- Verkehrsberuhigung in Wohngebieten
- Parkraumkonzepte und -bewirtschaftung
- Sharing-Angebote (Carsharing, Bikesharing, E-Scooter)
- Barrierefreie Mobilität
- Verkehrsführung und Hauptverkehrsachsen
- Fußgängerfreundliche Stadtgestaltung
Aktuelle Debatten in Bonn:
- Die Zukunft der Bonner Stadtbahnlinien
- Ausbau des Radwegenetzes und Fahrradstraßen
- Verkehrsberuhigung in der Innenstadt
- Umgang mit E-Scootern im öffentlichen Raum
- Anbindung der äußeren Stadtbezirke
2. Stadtentwicklung & Wohnen
Die räumliche Entwicklung und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum gehören zu den drängendsten Herausforderungen wachsender Städte wie Bonn.
Relevante Aspekte:
- Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum
- Nachverdichtung vs. Flächenausweisung
- Quartiersentwicklung und -gestaltung
- Öffentliche Räume und Plätze
- Erhalt historischer Bausubstanz
- Städtebauliche Großprojekte
- Flächennutzungskonflikte (Wohnen, Gewerbe, Freizeit)
- Partizipative Stadtplanung
Aktuelle Debatten in Bonn:
- Nachverdichtung in bestehenden Wohngebieten
- Umgang mit steigenden Mieten
- Entwicklung neuer Wohngebiete
- Gestaltung des öffentlichen Raums
- Bürgerbeteiligung bei Bauvorhaben
3. Umwelt & Nachhaltigkeit
Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit sind zentrale Zukunftsthemen, bei denen auch Kommunen einen wichtigen Beitrag leisten können.
Relevante Aspekte:
- Kommunaler Klimaschutz
- Energieversorgung und erneuerbare Energien
- Grünflächen und Stadtgrün
- Biodiversität im urbanen Raum
- Starkregenvorsorge und Klimaanpassung
- Abfallwirtschaft und Kreislaufwirtschaft
- Luftqualität und Lärmschutz
- Umweltbildung und Sensibilisierung
Aktuelle Debatten in Bonn:
- Klimaneutralität der Stadtverwaltung
- Ausbau erneuerbarer Energien auf städtischen Gebäuden
- Erhalt und Ausbau von Grünflächen
- Entsiegelung von Flächen
- Entwicklung klimaresilienter Quartiere
4. Bildung & Kultur
Bildung und Kultur sind wichtige Faktoren für gesellschaftliche Teilhabe und lebendige Stadtgesellschaften und fallen in wesentlichen Teilen in die kommunale Zuständigkeit.
Relevante Aspekte:
- Schulentwicklungsplanung und -ausstattung
- Digitalisierung von Bildungseinrichtungen
- Kinderbetreuung und Kitaplätze
- Außerschulische Bildungsangebote
- Kulturelle Einrichtungen und deren Förderung
- Freie Kunst- und Kulturszene
- Stadtteilbibliotheken
- Volkshochschule und Erwachsenenbildung
Aktuelle Debatten in Bonn:
- Sanierung und Ausstattung von Schulgebäuden
- Ausbau der Ganztagsbetreuung
- Digitale Infrastruktur an Bildungseinrichtungen
- Förderung der freien Kulturszene
- Zukunft der städtischen Kultureinrichtungen
5. Soziales & Zusammenleben
Die soziale Stadtentwicklung und das gemeinschaftliche Zusammenleben sind zentrale Elemente einer inklusiven und solidarischen Stadtgesellschaft.
Relevante Aspekte:
- Soziale Infrastruktur in den Stadtteilen
- Inklusion und Barrierefreiheit
- Integration und interkulturelle Begegnung
- Kinder- und Jugendarbeit
- Seniorengerechte Stadt
- Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung
- Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement
- Quartiersmanagement und Nachbarschaftsinitiativen
Aktuelle Debatten in Bonn:
- Quartierszentren und soziale Treffpunkte
- Inklusive Gestaltung des öffentlichen Raums
- Umgang mit Obdachlosigkeit
- Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement
- Interkulturelle Begegnungsräume
6. Wirtschaft & Verwaltung
Die wirtschaftliche Entwicklung und eine bürgernahe Verwaltung sind wichtige Grundlagen für die Zukunftsfähigkeit und Handlungsfähigkeit der Stadt.
Relevante Aspekte:
- Wirtschaftsförderung und Standortpolitik
- Lokale Gewerbeflächen und Einzelhandel
- Digitalisierung der Stadtverwaltung
- Bürgerbeteiligung und Transparenz
- Kommunalfinanzen und Haushaltsgestaltung
- Städtische Beteiligungen und Eigenbetriebe
- Verwaltungsmodernisierung
- Smart City und digitale Infrastruktur
Aktuelle Debatten in Bonn:
- Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen
- Unterstützung des lokalen Einzelhandels
- Stärkung der Bonner Wirtschaftsstandorts
- Bürgerbeteiligung bei kommunalen Entscheidungen
- Nachhaltige Haushaltsführung
Potenzielle Konfliktfelder
Potenzielle Konfliktfelder nach Themenbereichen
1. Mobilität & Verkehr
- Shared Mobility & Verkehrsberuhigung:
Konflikt zwischen Anwohnern, die Parkplätze verlieren, und Befürwortern von Leihfahrrädern, Lastenrädern etc. - Planung vs. Realität beim Nahverkehr:
Unpünktlichkeit, Überfüllung, unzureichende Anbindung im Außenbereich → Vertrauensverlust. - Seilbahn & Landschaftsschutz:
Naturschutzverbände vs. Infrastrukturinteressen. Sorge um Sichtachsen, Lärm und Datenschutz. - Neubau Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB):
Flächenkonkurrenz in zentraler Innenstadtlage, Eingriffe in den Stadtverkehr, mögliche Gentrifizierungsängste. - Seilbahnprojekt:
Eingriffe in Landschaftsschutzgebiete (Rheinaue, Venusberg), Privatsphäre und Lärm für Anwohnende, Kosten-Nutzen-Debatte. - Verkehrswende (Fuß- & Radverkehr):
Umverteilung des Straßenraums → Widerstand von Autofahrenden und Gewerbetreibenden bei Parkflächenverlust. - Zweckentfremdungssatzung & Zweitwohnungssteuer:
Eingriffe in private Wohnungsnutzung, Spannungsfeld zwischen Wohnraumerhalt und Tourismus. - Zukunftsort Dransdorfer Berg:
Potenzielle Bedenken über Gentrifizierung, Flächenvergabe an private Träger, Beteiligungsformate müssen inklusiv sein.
Betroffene Gruppen: Berufspendler*innen, Anwohnende, Autofahrende, Rad- und Fußverkehrsinitiativen
Politisch brisant: Verkehrswende, Stadtumbau, Klimaschutz, Flächennutzung
2. Wohnen & Stadtentwicklung
- Kurzzeitvermietung (Airbnb):
Entzug von Wohnraum für die Bevölkerung, Steigerung der Mieten. - Neubauprojekte vs. Grünflächen:
Flächenkonflikt: Wohnraumbedarf trifft auf Klimaanforderungen. - Gentrifizierung:
Aufwertung von Quartieren (z. B. Nordstadt, Südstadt) führt zu sozialer Verdrängung.
Betroffene Gruppen: Mieter*innen, junge Familien, ältere Menschen, Bauinvestoren
Politisch brisant: Wohnraumpolitik, Mieterschutz, Zweckentfremdungssatzung
3. Umwelt, Natur & Nachhaltigkeit
- Starkregenschutzmaßnahmen:
Ausbau von Versickerungsflächen und Retentionsräumen kann Grundstücksnutzung einschränken. - Klimaneutralität der Stadtverwaltung:
Umsetzung ambitionierter Ziele erzeugt Druck – z. B. Gebäudesanierungspflichten oder Energieumstellungen. - Konflikte bei Baumfällungen / Stadtgrün:
Schutz einzelner Bäume versus größere Stadtentwicklungsprojekte → starker Symbolwert. - ZURES & Schwammstadtkonzept:
Umbau der Stadt für Klimawandelresilienz kann Bau- und Grünflächen betreffen – Nutzungskonflikte (z. B. Flächenversiegelung vs. Entsiegelung). - Abwasser- und Kanalgebühren:
Deutlich gestiegene Kosten 2025 könnten soziale Gerechtigkeitsfragen aufwerfen.
Betroffene Gruppen: Umweltgruppen, Eigentümer*innen, Bauwirtschaft, Verwaltung
Politisch brisant: SDG-Umsetzung, Klimapolitik, Stadtklima
4. Soziales, Gesundheit & Teilhabe
- Digitalisierung vs. Barrierefreiheit:
Ältere oder sozial benachteiligte Gruppen können von Online-Services ausgeschlossen werden. - Pflegepersonal- und Fachkräftemangel:
Versorgungsengpässe in Seniorenzentren → steigender gesellschaftlicher Druck. - Ungleichheiten bei Gesundheitsversorgung und Bildung:
Stadtteile mit Sozialindikatoren schlechterer Versorgung vs. Innenstadtlagen. - Pflege & Seniorenzentren:
Personalmangel, Pflegequalität, Finanzierung – besonders sensibel durch demografischen Wandel. - Gewaltprävention & Jugendschutz:
Politisch aufgeladenes Thema, wenn Gewaltvorfälle auftreten oder Schulsozialarbeit gekürzt wird.
- Beteiligungsplattform „Bonn macht mit“:
Wahrnehmung von Scheinbeteiligung vs. echter Einfluss, Transparenz bei Umsetzung von Ideen. - ALLRIS & Ausschüsse:
Politisches Ringen um Themen wie Stadtplanung, Klimamaßnahmen, Haushalt.
Betroffene Gruppen: Pflegebedürftige, Familien, Menschen mit Behinderung, Bildungseinrichtungen
Politisch brisant: Generationengerechtigkeit, Inklusion, soziale Infrastruktur
5. Tourismus & Identität
- Identitätsfindung der Stadt:
UN-Stadt vs. Beethovenstadt vs. Universitätsstadt → Profilkonflikte im Stadtmarketing. - Überlastung durch Events:
Bonner Innenstadt, Rheinaue – Zielkonflikte zwischen Ruhebedürfnis, Kommerz und Image. - Tourismusleitbild 2030:
Identitätsfrage: Beethovenstadt vs. internationale UN-Stadt vs. „romantisches Bonn“ – was fördert man wie stark? - Events & Märkte (Weihnachtsmarkt, Pützchens Markt):
Lautstärke, Müll, Verkehrsbelastung in Wohnvierteln, Regeln zur Zulassung können Spannungen auslösen.
Betroffene Gruppen: Kulturschaffende, Gewerbetreibende, Anwohnende
Politisch brisant: Stadtimage, Tourismusförderung, Flächennutzung
6. Verwaltung & Bürgerbeteiligung
- Transparenz & Beteiligung:
Bürgerinitiativen beklagen mangelnde Einbindung oder folgenlose Beteiligungsprozesse. - Verwaltungskapazitäten vs. Erwartungen:
Fachkräftemangel in der Stadtverwaltung erschwert Umsetzung – Vertrauen schwindet.
Betroffene Gruppen: Engagierte Bürger*innen, Stadtpolitik, Verwaltungspersonal
Politisch brisant: Demokratieverständnis, Verwaltungsreform, E-Government
2. Thesenexplorer
Die angebotenen Beispielthesen dienen als Inspiration zur Gestaltung eigener Thesen. Sie können adaptiert und neu formuliert werden.